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Des Todes Tod op. 23a
Paul Hindemith
I. Gesicht von Tod und Elend

In einer Dämmrung, nah vor Morgenrot,
Ging ich im feuchten Dunste durch das Land,
Tau meine Krone, Nebel das Gewand,
Wegweiser in mir meine arge Not.

Sie führte mich an einer Erdkluft Rand,
In deren Tiefen brütete der Tod,
Aus deren Tiefe, dunkelrot umloht,
Schöpfte das Elend Schmerzen Hand um Hand.

Und Tod und Elend mühten sich vor Tag,
Um neu zu rüsten die bestimmten Qualen,
So wie der Fluch auf mir und allen lag.
Und ich ging weinend in den ersten Strahlen der Sonne,
Weh, die nicht verlöschen mag,
Und ging, mein Teil der großen Schuld zu zahlen.


I. Face of Death and Misery

In the twilight, close to dawn,
I walked through the country in the damp mist,
dew was my crown, mist my robe,
Guide in me my dire need.

She led me to a chasm edge,
In their depths brooded death,
From the depths of which, blazed dark red,
Created the misery pain hand for hand.

And death and misery labored before day,
To prepare certain torments,
Just like the curse was on me and everyone.
And I left weeping in the first rays of the sun
Alas, which may not be extinguished,
And I went to pay my large share of the debt.

Translation by Journee Carter


II. Gottes Tod

Seid still, ihr Vögelein
In dem dunkeln Wald!
Ihr Bienen, tragt jetzt nicht mehr ein
Und schweiget euren Schall!
Die Welt soll stille stehen,
Denn Gott ist entschlafen:
Man hört den leisen Atem deutlich gehen.
Gott ist des Sinnes müd,
Ganz in die Welt getaucht,
Worin er verglüht,
seinen Atem aushaucht
Und das große Auge schließt:
Gott will auch leben und sterben,
Drum er sich ein uns gießt.
Wir empfangen dich, du Fluß,
Mit unsrer offnen Brust,
Wir schwimmen arm breit in dir liebem Guß,
Goldstrom der Lust,
Worin wir müssen sein
Und in deinem Tod sterben,
Ertrinken als in Wein!
Nun gib uns deine Hand,
Ziehe uns zu dir,
Sei als wir,
Uns zum süßen Tand,
O du der Wesen Zier,
Du Todes Preis und Wesens Thron
Und aller Seelen Sonne und Lebenslohn! Du Todes Preis und Wesens Thron
Und aller Seelen Sonne und Lebenslohn!


II. The Death of God

Be still, you little birds
In the dark forest!
You bees, don't enter any more now;
Silence your sounds!
The world should stand still,
for God has fallen asleep:
one clearly hears the quiet breathing.
God is tired of mind,
completely immersed in the world, in which
he burns up,
breathes out his breath
and closes the big eye:
God also wants to live and die, so
he pours himself into us.
We receive you, you river,
With our open breast,
We swim arms wide in you dear flow,
Gold stream of pleasure,
In which we must be
And die in your death,
Drowning as in wine!
Now give us your hand,
draw us to you,
be as we,
us for sweet trinkets,
O you adornment of beings,
you prize of death and throne of beings,
and the sun and wages of life for all souls!

Translation by Journee Carter


III. Des Todes Tod

Der Tod ist müde worden,
Er strecket sich zur Ruh
In einem Sommergarten,
Die Blumen wachsen ob ihm zu.
Sie wachsen hoch empor,
Aus seinen Elfenbeinern leuchten
Die frühen Astern vor.

Der Tod liegt ausgestrecket,
Die Blumen steigen auf:
Mit Rosenrot bedecket,
Endet er seinen Lauf.
Die Knochen bleichen ganz,
Verwesen und verwelken
Bei aller Sonnen Mittagsglanz.

Der Tod wird lauter Leben,
Er steigt erneut empor,
Ein Knabe, blumenumgeben
Aus den roten Asterblättern vor.
Er geht und leuchtet schön.
Alle Menschen sind gestorben.
Sein Haar fliegt goldig schön im Föhn!


III. The Death of Death

Death has grown weary
He stretches to rest
in the summer garden,
The flowers grow around him.
they grow high
The early asters from before
Shine ivory

Death lies stretched out
As the flowers rise:
covered with rose red,
he ends his run.
The bones are completely pale
Rot and wither
With all the sunshine at midday.

Death becomes louder life,
He rises again
A boy surrounded by flowers
From the red aster leaves in front.
He walks and glows beautifully.
All people have died.
His hair flies so beautifully in the wind

Translation by Journee Carter